
Zum 1. Todestag von Wolfram Fritz
Himmlische Logistik.
Wenn Spediteur Wolfram Fritz das Jenseits organisiert.
Bestimmt hat Wolfram schon am ersten Tag nach seiner Ankunft im Himmel höflich aber energisch darauf hingewiesen, dass man hier den ein oder anderen logistischen Ablauf schnell und effizient optimieren könnte. So seien beispielsweise, die Wolken „viel zu unübersichtlich geparkt“. Und warum steckt die neue Harfenlieferung seit Jahrhunderten im Zoll fest? Warum wurde das Flügel-Audit nicht gründlich nachgearbeitet? Und das Dringlichste sei natürlich die Koordination und rechtzeitige, digitale Avise mit Nachverfolgbarkeit in Echtzeit, der vielen täglich eintreffenden Neuankömmlinge. Und Retouren aus der Hölle werden grundsätzlich nicht mehr angenommen.
Sicher gibt es im Himmel mittlerweile ein digitales Wolkenverfolgungssystem, ein standardisiertes Heiligenschein-Hochregallager-System und ein komplett neu aufgesetztes Engel-Schichtsystem, weil die „langen Flügelwartezeiten“ unerträglich waren.
Die Erzengel sind begeistert, Petrus spricht von einer ganz neuen Ära und der liebe Gott soll beim letzten Jour-fix gemurmelt haben: Gut, dass wir den Fritz haben.
Ja, der Himmel hat sicherlich sehr viel Freude an und mit unserem Wolfram. Nur hier, hier bei uns fehlt er, unendlich.
Ein Jahr ohne unser Familienoberhaupt, ohne unseren Seniorchef. Soll er weiter den Erzengeln beibringen, wo die Sandalen optimal zu stehen haben und wir, wir hier lernen weiter, wie es geht, ohne ihn zu leben.
Wir sind unendlich dankbar, für alles, was er uns gegeben hat. Für die Zeit mit ihm.
Ja, gut, dass der Himmel den Fritz hat und gut, dass wir ihn haben durften.